Teutoburgerwald-Sanatorium (saniert 2005)

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Im Jahr 1906 wurde das Teutoburgerwald-Sanatorium inmitten des Teutoburger Waldes als Sanatorium erbaut. Viele Bielefelder kennen das Objekt wegen seines einzigartigen Charakters, wegen seiner Ensembles aus Fachwerk und bossiertem Sandstein, seinen hohen Fensterbögen und seinem natürlichem Umfeld. In Form eines „Feudalpalais“ zeigt es eine für die damalige Zeit charakteristische Mischung aus Barock und Jugendstil. Das große, sich palastartig präsentierende Gebäude stellt ein damit einmaliges Objekt der Sanatoriumsarchitektur im ostwestfälischen Raum dar. Die Anlage mit über 1.700 Quadratmetern Fläche liegt auf einem 12.000 Quadratmeter Grundstück, Das Haus hat seitdem eine wechselvolle Geschichte als Heilstätte, Museumslager und Übergangsheim durchlebt.

Eine alte Zeitungsanzeige verrät:

Teutoburgerwald-Sanatorium bei Bielefeld.
Jungborn; 5 Luftparks; 20 Lufthütten im Walde.
Spezial-Sanatorium für Frauenleiden.

In lieblicher Waldeinsamkeit, inmitten hoher Tannen- und Laubwaldgehölz (eigener Park- und Waldbesitz 50 Morgen).
Muster-Anstalt für das gesamte Naturheilverfahren für chronische Krankheiten aller Art.
Modische Badeinrichtungen. Künstliche Sonnenbäder. 80 Betten. Elektrisches Licht. Zentralheizung. Mässige Preise.
Ärztlicher Leiter: Dr. Witte

Seit Ende der 80er Jahre steht das mitten im Naturschutzgebiet gelegene Gebäude leer.

Zeitweilig war es besetzt; außerdem wurde es als Übungsgebäude für Polizei- und Katastrophenschutzmanöver genutzt. Nähert man sich dem Teutoburger-Wald-Heim heute, erweckt das seit langem unter Denkmalschutz stehende Gebäude den Eindruck eines Dornröschenschlosses, das auf seine Wiedererweckung wartet. Es fehlen fast alle Scheiben, Putz bröckelt, Kraut wächst aus der Fassade, die durch zahlreiche Teilerneuerungen heute einen nicht mehr ganz so homogenen Eindruck hinterlässt.

Im Jahr 2004 erwarb ein Bielefelder Investor den nur notdürftig winterfest gemachten Komplex und liess es unter Beachtung der strengen denkmalrechtlichen Vorgaben unter dem Arbeitstitel „Stadtpalais an der Habichtshöhe“ in zwölf großzügige Eigentumswohnungen umbauen. Dach, Fenster, Böden und Decken wurden erneuert. Die Fassade wurde aufgemöbelt. Innen wurde moderne Technik mit zwei Fahrstühlen, und Fußbodenheizung eingebaut. Alle Wohnungen wurden ergänzt durch überdachte Terrassen im ehemaligen Wandelgang, Balkone, Loggien und Dachterrassen. Die oberen drei Wohnungen reichen über zwei Etagen; die mittlere bezieht sogar den Turm des Gebäudes mit kleiner Aussichtsplattform und unbegrenzter Weitsicht auf die umliegende Mittelgebirgslandschaft mit ein. Die zwölf Wohnungen werden 113 bis 147 Quadratmeter groß und für Preise zwischen 248.000 und 361.000 Euro vermarktet, 2.200 bis 2.400 Euro pro Quadratmeter.
Quelle: http://www.stadtpalais-habichtshoehe.de/

Für die seltenen Fotos der Ruine möchte ich Raoul A. herzlich danken.

[Fotos aus dem Jahr 2004]

Durch einen glücklichen Zufall bekam ich von einem Kollegen ein paar seltene Fotos aus dem Inneren der Ruine kurz vor Beginn der Umbauarbeiten. Sie erlauben einen winzigkleinen Einblick in die Dimensionen des Sanatoriums.

[Fotos aus dem Jahr 2005]

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