Die oben gezeigten Luftschutzeinrichtungen sind natürlich nicht alle, die es im zweiten Weltkrieg in Bielefeld gegeben hat. Es gab einen grossen Luftschutzstollen, der in den Hang nahe der Sparrenburg getrieben wurde. Auf dem Eingang steht heute ein Wohnhaus. Ein überdachter Unterstand, der “Bunker Ulmenwall” findet sich in der Altstadt. Dieser wird zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt. Eine weitere Luftschutzeinrichtung ist der nie fertiggestellte Luftschutzstollen “Z”. Desweiteren gab es einige kleinere Bunker und überdachte Unterstände im südlichen Teil von Bielefeld. Abgesehen von einigen Luftschutzkellern baute man damals diverse kleinere Bunker wie zb. vor dem Rathaus oder am Kesselbrink. Diese sind jedoch kurz nach Kriegsende verschwunden.
Desweiteren gab es natürlich viele private Luftschutzeinrichtungen. Bergbaustollen, Sprengmittelbunker, Keller, usw. wurden luftschutztauglich gemacht. Dazu gab es überdachte Unterstände (Bunker Ulmenwall) und Deckungsgräben. Leider sind nahezu alle dieser sehr kleinen Luftschutzeinrichtungen verschwunden, da sie sich in bewohnten Gebieten befanden, die oft um- oder überbaut werden.
Dies sind die von mir nachgewiesenen (Stand 20. März 2014):
- Deckungsgraben – Sieker Hellenkamp – nicht mehr vorhanden
- Bunker – Ziegelei F.-Hagemann-Strasse – nicht mehr vorhanden
- Stollen – Gibsabbaugebiet Hellweg – gesprengt
- Altbergbaustollen – Salem – verschüttet
- Altbergbaustollen – Quellenhof – verschüttet
- Bunker – Ziegelei Sudbrack – nicht mehr vorhanden
- Bunker – Schildesche Schiessstand – nicht mehr vorhanden
- Altbergbaustollen – Gadderbaum – verschüttet
- Überdachter Unterstand – Brake – nicht mehr vorhanden
- Stollen – Sparrenburg – überbaut
- Bunker – Ringlokschuppen – nicht mehr vorhanden
- Überdachter Unterstand – Schildesche Viadukt – nicht mehr vorhanden
- Bunker – Galgenheide – nicht mehr vorhanden
Hier eine Liste einiger Deckungsgräben in Bielefeld (Stand 15. Juni 1944):
- 1.) Osningschule I: 100 Personen
- Osningschule II: 100 Personen
- Kesselbrink: 152 Personen
- Wochenmarkt: 102 Personen
- Ulmenwall: 39 Personen (wird heute fälschlicherweise als “Bunker” bezeichnet)
- Klosterplatz: 76 Personen
- Oberntorwall: 50 Personen
- Oberntorwall: 50 Personen
- Kantensiek: 66 Personen
- Kantensiek: 49 Personen
- Ostbahnhof: 158 Personen
- Sudbrackstraße: 78 Personen
- Bahnhofstraße: 113 Personen
- Hermannstraße: 85 Personen
- König und Buddestrasse:120 Personen
- Kbhf Eckendorferstraße: 92 Personen
- Kbhf Herforderstraße: 111 Personen
- Kbhf Westerfeldstraße: 88 Personen
Quelle: Kohfink,Marc-Wilhelm: Warten auf den Angriff-Der zivile Luftschutz in Bielefeld zwischen 1939 und 1945
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