101. Rømø

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  • 1.1 Alarmflakbatterie “Rübezahl”
  • 1.2 Funkmessstellung “Reza”
  • 1.3 Funkmessstellung “Robbe Nord”
  • 1.4 MKB “Roland 2” & Flugabwehrzug mit Nebenpeilstand “Roland 1”
  • 1.5 Funkmessgerät “Runxendorf”
  • 1.6 Widerstandsnest “Lådbjerg”

Im Jahr 2020 machten wir Urlaub auf Rømø. Eine zuerst recht vielversprechende Insel knapp hinter der Grenze. Nicht zu weit entfernt, sicherlich ruhig in der Nebensaison, kilometerbreite Strände und an die 60 vorhande (!) Bunker und Anlagenreste des Atlantikwalls.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…
Insgesamt sind wir sehr enttäuscht von Rømø. Obwohl es keine Hauptsaison war, litt die Insel und insbesondere der Strand von Freitag bis Sonntag an Überfüllung. Zuerst klang es ganz interessant mit dem Auto an den Strand fahren zu dürfen, doch vor Ort waren es quasi autobahnähnliche Zustände. Es gibt auf der Insel nur zwei Zugänge zum Strand wenn man nicht erst eine Stunde laufen will. An diesen beiden Zugängen war schon das frei Laufenlassen unserer Hunde aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nicht möglich! Ein Strand mit Autolärm und Smog – genau das Gegenteil von dem was ich brauche, wenn ich ans Meer fahre. Rømø sollte es meiner Meinung nach verbieten.
Aber hier geht es um den Atlantikwall. Gut vorbereitet mit der DAWA-Rømø-Ausgabe steuerten wir ganz ungezwungen einige Punkte ab. Zu sehen war jedoch nicht viel. Das Gro der Anlagen ist übererdet. Meist sieht man nur die Decke der Bunker an der Oberseite der künstlichen Dünen. Alle begehbaren Bunker sind verschlossen und nur im Rahmen einer kostenpflichtigen Führung (die es nur in der Hauptsaison gibt!) zu besichtigen. Das schlimmste jedoch war die starke Vandalisierung. Nahezu jeder sichtbare Bunker, der nicht auf Privatgrund liegt, ist mit Farbe beschmiert.


1.1 Alarmflakbatterie “Rübezahl”

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Diese Flugabwehrbatterie lag in Juvre bei Toftum, quasi direkt hinter unserem Ferienhaus. Die Flakbatterie war mit 4-7,5 cm Flak der Firma Vickers in offenen Bettungen bestückt, gehörte zur 7./MFlaA 234 und war am 11. April 1944 einsatzbereit. Zur Feuerleitung verfügte man über ein FuSE 62D, ein Kommandogerät LG 4 und ein 4m E-Messgerät (REM). Heute findet man nur noch den Rest einer offenen Bettung auf ein Kuhweide.

[Fotos aus dem Jahr 2020]


1.2 Funkmessstellung “Resa” (“Rose”)

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In der Funkmessstellung “Resa” stand das 67 Meter hohe Wassermann M V Rüssel, in der Stellung “Rose” ein FuMG 402 Wassermann M I oder M II. Die Bauwerke der Stellungen sind durchweg in feldmässiger Ausführung. Der verwendete Beton diente lediglich der sicheren Funktion und Standfestigkeit der aufgestellten Funkmessgeräte. Ein feldmässig betonierter Auswertestand bildete den einzigen “Luxus” für die Besatzung. Wir besuchten lediglich “Resa” da im “Rose” Bereich ausser Erdwällen nichts zu sehen ist. Und selbst bei “Resa” sieht man lediglich den Auswertestand und einige Sockel.

[Fotos aus dem Jahr 2020]


1.3 Funkmessstellung “Robbe Nord”

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Die Funkmessstellung “Robbe” war in einen Nord- und Südabschnitt unterteilt worden. Wir haben nur den nördlichen Bereich besucht und eigentlich war es eine Enttäuschung. Wie schon erwähnt sind die Bunker an sich bis zur Oberkante in künstliche Dünen eingegraben. Nach dem Krieg wurden viele erneut übererdet um die Eingänge zu verschliessen. Nur wenige können kostenpflichtigt im Inneren besichtigt werden. Natürlich wie in Dänemark üblich, nicht in der Nebensaison. Folgende Bauwerke sind quasi “vorhanden”:

  • Flakbunker L 409A – Unterstand mit Geschützstand ftir eine leichte (20/37 mm) Flugabwehrkanone. L 409A auf regelbau.dk
  • Tobruk – Ringstand 58c – Dieser Ringstand diente zur Observation des Geländes.
  • Freyafundament – für ein Freya-LZ-Funkmessgerät.
  • Reste des gesprengten Auswerteraums des Freya-LZ Funkmessgerätes.
  • Munitionsbunker L 413
  • Zugbefehlsstelle L 470
  • Unterstand mit Geschützstand für eine leichte (20/37 mm) Flugabwehrkanone. Dieser sehr selten vorkommende Bunkerentwurf hatte einen Befehls-, einen Mannschafts- und einen Munitionsraum.
  • Scheinwerferbunker L 411 – Unterstand für einen 60 cm Scheinwerfer. Der Bunker hat einen Mannschaftsraum, einen Betriebsstoffraum und einen Scheinwerferunterstellraum. L 411A auf regalbau.dk
  • L 485 für Fernstsuchanlage Mammut – Der größte Bunker der Stellung verschlang beim Bau 1.500 m3 Beton. In Dänemark gibt es noch drei weitere L 485: am Blavandshuk, im Luftwaffenstützpunkt Hamborg östlich von Hanstholm sowie eine Anlage beim Flughafen Rom, deren Existenz bislang allerdings noch nicht nachgewiesen konnte. L 485 auf regelbau.dk

Diese Typen gibt es mehr oder weniger in gleichen Ausführungen mehrfach auf dem Gelände. Jedoch ist der Bereich ein wundervolles Stück Natur, zur Zeit unseres Besuches sogar leicht überschwemmt. Dennoch hatte ich zumindest einen Bunker, auf den ich neugierig war. Ein Geschützstand L 410A. In der Bettung des Geschützstandes für eine leichte (20/37 mm) Flugabwehrkanone, fanden sich noch Entfernungs- und Richtungsangaben. Aber irgendwelche Arschgeburten haben die alten Wandbeschriftungen mit miesesten Farbschmierereien vernichtet.

[Fotos aus dem Jahr 2020]


1.4 MKB “Roland 2” & Flugabwehrzug mit Nebenpeilstand “Roland 1”

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Den Flugabwehrzug mit Nebenpeilstand “Roland I” und die Marineküstenbatterie “Roland II” stelle ich gemeinsam vor, da es wie überall auf der Insel nicht wirklich sehenswert ist. Insbesondere die Bunker des Flugabwehrzuges sind in den Dünen ohne Karte nicht wirklich zu finden und selbst wenn man daneben steht kann man dran vorbeilaufen. Die weiter landeinwärts, zwischen den Ferienhäusern stehenden Bunker, befinden sich entweder im Privatbesitz, wurden übererdet oder stehen direkt zwischen Ferienhäusern gedrängt, so dass man sie kaum auf Foto bannen kann. Einzig der Nebenpeilstand S 449 ist noch ansehnlich. Er war früher mit aufgemalten Fenstern und Türen getarnt. Auf dem Dach des Bunkers befand sich ein Funkmessgerät der Marine vom Typ FuMO 2 Calais B.

[Fotos aus dem Jahr 2020]


1.5 Funkmessgerät “Runxendorf”

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Auf dem Hügel findet man Reste eines V 174. Früher war dieser Regelbau mit einem Turm versehen. V 174 auf regelbau.dk Er trug ein Marinefunkmessgerät des Typs FuMO 214 Würzburg-Riese (Gustav 26). Dessen theoretische Reichweite von 60-80 km konnte durch die erhöhte Anbringung noch weiter gesteigert werden. Bis 1968 diente er als Aussichtsturm, wurde dann aber gesprengt. Links am Hang befindet sich noch ein grasbedeckter Ringstand 58c. Von der Baracke auf dem Hügel ist mittlerweile nichts nehr zu sehen. Die Stellung war durch einige feldmässig aufgestellte Flak- und Pak-Geschütze gesichert. Zu sehen ist hier nichts mehr.

Historische Fotos der Kriegs- und Nachkriegszeit inklusive Sprengung auf avlg.dk

[Fotos aus dem Jahr 2020]


1.6 Widerstandsnest “Lådbjerg”

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Um die damalige Schmalspurbahn zu sichern, errichtete man entlang des Schienenstranges zwei feldmässige Unterstände. Die Schmalspurbahn wurde nach dem Krieg abgebaut und die Unterstände liegen auf Privatgrund. Dennoch ist die alte Schmalspurtrasse das schönste Stück Land auf Römö.

[Fotos aus dem Jahr 2020]

https://www.auferstandenausruinen.de/urban-exploration/militar/heereskustenbatterie-sondervig/

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