Sinteranlage Duisburg (abgerissen 2015)

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Das Gelände wurde seit ungefähr 1910 industriell zum Abkippen von Schlacke genutzt.

Da das Angebot an Stückerzen wegen der laufend zunehmenden Roheisenerzeugung aller Länder in den 60er Jahren nicht mehr ausreicht, müssen die Hochofenwerke zwangsläufig auf die besonders in den letzten Jahren ständig steigende Förderung von Feinerzen zurückgreifen. Die Feinanteile im Möller (Erze und Zuschläge) können nur bis zu einem gewissen Grade ohne Störungen vom Hochofen verarbeitet werden. Bei zu grossem Anteil werden die Bildung von Ansätzen im Hochofen und Hängeerscheinungen gefördert, es fallen erhebliche Gichtstaubmengen an und der Koksverbrauch steigt auf hohe Werte. Aus einer solchen Arbeitsweise entstehen metallurgischen und wirtschaftliche Nachteile. Daher ergibt sich die Notwendigkeit, die Feinerze in eine stückige Form zu bringen. Dieses Stückigmachen der feinkörnigen Materialien kann man durch Brikettieren, Pelletisieren oder Sintern erreichen. Brikettieren bedeutet, die Feinerze unter hohem Druck zu Briketts zu formen. Das Verfahren hat grosse Nachteile, weil meist Bindemittel verwendet werden müssen und die Briketts nicht antriebsfest und porös genug sind. Beim Pelletisieren werden durch Abrollen auf Drehtellern unter Wasserzufuhr feuchte Erzkugeln von 10 bis 20 mm Durchmesser gebildet und anschliessend erhärtet. Das erfordert von den Rohmaterialien ganz bestimmte Vorraussetzungen, um die Kugelbildung überhaupt zu ermöglichen. Unter Sintern versteht man das Erhitzen von Feinmaterialien bis über ihren Erweichungspunkt, so dass die einzelnen Teilchen mit verhältnismässig hoher Geschwindigkeit zusammenbacken. Durch das Sintern der Feinerze wird der Hochofen in seiner Arbeit entlastet. So ist bei höherem Sintereinsatz eine Leistungssteigerung der Hochöfen zu erzielen. Dabei senkt sich gleichzeitig auch der Koksverbrauch. Diese Überlegungen führten zu dem Entschluss, eine Sinteranlage zu errichten. Weil das Sintern auf dem Band in Leistung und Wirtschaftlichkeit dem Sintern auf der Pfanne oder im Drehrohrofen überlegen ist, wurden zwei Bandsintermaschinen mit einer monatlichen Gesamterzeugung von 120.000 t Sinter vorgesehen.

Die erheblichen Schwierigkeiten und die umfangreichen Arbeiten kann ich mir nur schwer vorstellen, wenn ich heute die fertige Anlage am Schlackenberg besuche. Allein 500.000 Kubikmeter Hochofenschlacke mussten abgebaggert werden, um das Gelände für den Bau zu erschliessen, weitere 75.000 Kubikmeter Boden wurden zur Hinterfüllung benötigt. Für das Erzlager, die Tiefbunkeranlage und die Fundamente wurden 32.000 Kubikmeter Beton verarbeitet und 21.000 qm Stahlbetondecken und Sohlplatten hergestellt. Die Stahlkonstruktionen erforderten 8.000 t und die Maschinen 3.700 t Stahl. Die Baukosten betrugen etwa 40 Millionen Mark. Diese wenigen Zahlen mögen einen Überblick über das Ausmass der Bauarbeiten geben. Das erste Sinterband wurde im Mai und das zweite im Juli 1957 nach einer Bauzeit von etwa zwei Jahren in Betrieb genommen. Für diese hervorragende Leistung sei allen gedankt, die sannen, planten und entwarfen sowie all denen, die mit geschickten Händen halfen, die Anlage technisch zweckmässig und architektonisch schön zu gestalten.

Die Sinteranlage ist im Sommer 1957 nach zwei Jahren Bauzeit von der damaligen Phoenix-Rheinrohr AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke für das Hochofenwerk in Duisburg-Ruhrort in Betrieb genommen worden. Zwei Jahre später erfolgte eine nochmalige Erweiterung der Anlage. 1964 übernahm die August Thyssen-Hütte AG Phoenix-Rheinrohr und somit auch die Produktionsanlagen in Ruhrort, Beeck und Meiderich.

Unter den vielen historischen Fotos gab auch einige, auf denen die Duisburger Sinteranlage im Betriebszustand zu sehen ist. Diese Fotos haben definetif Seltenheitswert. Leider leider ist die Qualität sehr schlecht. Die Fotos stammen aus uralten Werkszeitungen, wurden in schwarzweiss und groben Zeitungsraster gedruckt. Diese Zeitungen wurden dann mit einem mässig guten Scanner digitalisiert, erneut ausgedruckt und mir per Fax zugesand. Ich habe einiges Versucht um die Qualität zu erhöhen, aber das einzige was funktionierte ist die Bilder um einiges zu verkleinern.

Wenn man die Anlage kennt kann man durchaus was erkennen. Ich werde mich dennoch bemühen an die originalen Werkszeitung zu kommen. Die Weiterverwendung dieser Bilder in welcher Form auch immer ist absolut nicht gestattet!

Wie arbeitet nun unserer Sinteranlage und wie kommt man zu der erstaunlichen Tagesleistung von etwa 4.000 t abgesiebten Sinters? Die Feinerze des In- und Auslandes (bis zu 25 Sorten), der Gichtstaub und die erforderlichen Brennstoffe können an der Sinteranlage entweder sofort in die sogenannten Spitzbunker entleert oder auf das 200.000 t fassende Lager gelegt werden. Eine Verladebrücke übernimmt das Entladen der Waggons bzw. das Beschicken der Spitzbunker. Zwei mit abgesaugter Warmluft beheizte Hallen ermöglichen für die Wintermonate das unter Umständen erforderliche Auftauen gefrorener Erze. Für die Feinerze stehen insgesamt 20 Spitzbunker in zwei Reihen mit einem Fassungsvermögen von je 175 Kubikmeter zur Verfügung. Aus ihnen werden die einzelnen Sorten durch Drehteller ausgetragen und mit einem Transportband weiterbefördert. Die Einstellung der geforderten Menge kann sehr genau erfolgen; darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Gewichtskontrolle durch eine fahrbare Bandwaage. Nachdem auf einem Sieb alle gröberen Bestandteile aus der Erzmischung ausgeschieden sind – diese gehen als Sammelerz direkt zum Hochofen -, erfolgt die Zugabe des Rückgutes auf einem zweiten Band. Unter Rückgut versteht man die später bei dem Sinterprozess und den nachfolgenden Absiebungen aus dem Sinter ausgeschiedenen Feinanteile. Gleichzeitig wird der für das Sintern notwendige Brennstoff (ungefähr 6% der Sintermischung) in Form von Koksgrus und Feinkohle zugesetzt. Die geneigte Mischtrommel mit einer Durchgangsleistung von 500 Tonnen in der Stunde, in die Feinerze, Gichtstaub, Rückgut, Brennstoff und Wasser gelangen, hat zwei Aufgaben zu erfüllen: im ersten Teil der Trommel eine gründliche Vermengung vorzunehmen und im zweiten Teil für eine Krümmung des Einsatzes zu sorgen, die für eine gute Gasdurchlässigkeit der Mischung auf dem Sinterband erforderlich ist. Am unteren Ende der Mischtrommel wird die fertige Sintermischung auf ein Transportband ausgetragen, das bei einer Länge von 160 m einen Höhenunterschied von insgesamt 45 m überwindet. Querbänder sorgen dann für eine Verteilung der Sintermischung in die Zwischenbunker von je 90 Kubikmeter Fassungsgermögen, die sich über jede der beiden Sintermaschinen befinden. Von hier aus erfolgt über eine Walze die Aufgabe auf die beiden (1957 waren es noch zwei statt drei) Sinterbänder. Parallel zum Transportband für die Sintermischung läuft ein zweites Band für die Decklage, die entweder aus Erzsplitt oder aus Sinter selbst bestehen kann. Sie wird vor der Aufgabe der Sintermischung in einer Schichthöhe von etwa 30 mm auf das Sinterband gegeben und soll die Roststäbe der Sinterwagen von einer zu starken Zunderbildung schützen. Das Sinterband (2,5 m breit, 44 m lang, 90 Quadratmeter Saugfläche) ist ein endloses Band, das aus gusseisernen Wagen zusammengesetzt ist und deren Böden aus Rosten bestehen. Die Schichthöhe der Mischung auf dem Sinterband ist, entsprechend den jeweiligen Verhältnissen, von 200 bis 300 mm einzustellen. Die Bandgeschwindigkeit kann zwischen 2 und 5 m je Minute betragen. Zunächst erfolgt die Zündung der Sintermischung von der Oberfläche aus mittels Gichtgas, wobei etwa 80 cbm pro t Sinter verbaucht werden. Da Ventilatoren die Luft nach unten saugen, schreitet die Verbrennung bis zum Rost fort. Am Ende des Bandes wird der nun fertige Sinterkuchen abgeworfen. Ein Vorbrecher, die sog. Stachelwalze, sorgt für die Zerkleinerung zu grosser Stücke. Über das Warmsieb, auf dem die feinen Anteile ausgeschieden werden, gelangt der gebrochene Sinter auf das Kühlband (2 m breit und 72 m lang). Das gesinterte Material wird hier von 800 bis 1000 Grad Celsius auf etwa 100 bis 150 Grad Celsius abgekühlt, indem im Gegensatz zum Sinterband Kaltluft von unten nach oben durchgesaugt wird. Die hierbei erwärmte Luft wird zur Vorwärmung der bei der Zündung des Gichtgases benötigten Verbrennungsluft verwertet und in jeder Weise ausgenutzt. Nach der Kühlung läuft der Sinter über Siebe, auf denen die restlichen Feinanteile entfernt werden. Die Feinanteile der verschiedenen Siebstrecken und der Staub, der in Zyklonen an allen erforderlichen Stellen angeschieden wird, bilden das eingangs erwähnte Rückgut, das der Sintermischung wieder zugeführt wird. Von der letzten Siebung wird der Sinter über Transportbänder zur Verladestation gebracht. Hier erfolgt die Beladung der Waggons, die zwischen Sinteranlage und Hochofenbunkern pendeln. Vorher werden automatisch Proben entnommen.

Insgesamt 100 Beschäftigte sorgen in drei Schichten für den reibungslosen Ablauf des Produktionsgeschehens. Allein 36 Schlosser und 15 Elektriker sind eingesetzt für die Wartung der vielseitigen maschinellen und elektrischen Einrichtungen der weitgehend automatsiche gesteuerten Anlage. Die Sauberkeit des Betriebes ist vorbildlich und mit älteren Sinteranlagen nicht zu vergleichen. Für die Belegschaft ist ein modernes Sozialgebäude mit Umleide- und Waschräumen sowie einer Kantine erstellt.

Die Sinteranlage hat im Sommer 1983 den Betrieb eingestellt. Grund hierfür war maßgeblich die Stahlkrise, die den Thyssen-Konzern zu umfassenden Rationalisierungsmaßnahmen zwang. Die Roheisen- und Stahlproduktion wurde sukzessive, wie auch schon in den Jahren zuvor, am produktionstechnisch günstigsten Standort am Rhein, bei der August Thyssen-Hütte in Hamborn, konzentriert.
Quelle: Thyssen Krupp

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Das Gelände wurde noch bis 1995 von einer Schlackeaufbereitungsfirma genutzt. Nach einer Teilentkernung steht sie nun leer und ist ein beliebtes Fotoobjekt geworden. Leider nagt nicht nur der Zahn der Zeit, sondern auch der massive “Kabelklau” und Vandalismus an ihrer Substanz. Immer wieder werden Wände beschmiert oder ganze Metalltreppen gestohlen. Dennoch war es ein Erlebnis in der über 50 Meter hohen Anlage Fotos zu machen.

Es existieren Pläne zur Neu- bzw. Umnutzung des Geländes.
Nach 1995 gingen das Gelände und die umliegenden Grundstücken an die frühere LEG-Landesentwicklungsgesellschaft. Bereits 2006 hat die Stadt einen Bebauungsplan, der vorsieht, das Gelände als Grünfläche auszuweisen. Hauptsächliches Ziel der Änderung ist die Umwandlung des Industriegebietes sowie des nutzungsbeschränkten Industriegebietes in Wald und Grünflächen. Gleichzeitig werden die Forstflächen entsprechend als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt. Eine Teilfläche im Eingangsbereich der ehemaligen Sinteranlage/Schlackenbrechanlage soll in ein nutzungsbeschränktes Gewerbegebiet geändert werden, um hier in begrenztem Umfang die Ansiedlung von kleinteiligem Gewerbe zu ermöglichen.
Wann diese Pläne umgesetzt werden sollen ist nicht bekannt.
Quelle: Thyssen Krupp

Die NRW.URBAN GmbH & Co. KG, die das Gelände von ThyssenKrupp übernommen hat, beabsichtigt nun der Rückbau der gesamten Anlage. Zur planerischen Vorbereitung wurde seit 2011 von HYDR.O. GEOLOGEN UND INGENEIURE ein Abbruch- und Entsorgungskonzept erstellt. Auf dessen Basis wurde der Abbruchantrag gestellt und genehmigt.Die NRW.URBAN GmbH & Co. KG, die das Gelände von ThyssenKrupp übernommen hat, beabsichtigt nun der Rückbau der gesamten Anlage. Zur planerischen Vorbereitung wurde von HYDR.O. GEOLOGEN UND INGENEIURE ein Abbruch- und Entsorgungskonzept erstellt. Auf dessen Basis wurde der Abbruchantrag gestellt und genehmigt.

Die in Stahlskelettbauweise errichtete Anlage mit insgesamt 170.000 m³ umbautem Raum und einer maximalen Bauwerkshöhe von über 30 m weist inzwischen erhebliche Sicherheitsmängel auf, so dass überall Absturzgefahren und Gefährdungen durch herabfallende Materialien bestehen. Der Zahn der Zeit nagt weiterhin an der Industrieruine, so dass sich durch Korrosion und Wetterschäden die Risiken auf dem Gelände noch erhöhen. Für die anstehenden Rückbauarbeiten wurde daher von HYDR.O. GEOLOGEN UND INGENEIURE ein Arbeitsschutzkonzept erstellt, um die notwendigen Arbeiten im Innern der Anlage durchführbar zu machen. Neben zahlreichen Schutzabdeckungen und Absturzsicherungen durch Seitenschutzeinrichtungen ist hier die Aufstellung eines separaten Treppenturms für einen gefahrlosen Zugang vorgesehen.

Zur Vorbereitung einer Ausschreibung wurden die schadstoffhaltigen Bau- und Produktionsreststoffe lokalisiert und mengenmäßig abgeschätzt. Außerdem wurde der umfangreiche Stahlbau der Anlage mengenmäßig ermittelt, wozu Unterlagen aus dem ThyssenKrupp-Konzernarchiv ausgewertet und anhand einer aktuellen vor-Ort-Massenermittlung überprüft wurden.
Quelle: www.geoling.de

[Fotos aus dem Jahr 2011]


Update No1: Abriss & Ende

Seit Oktober 2015 wurde die alte Sinteranlage abgerissen. Am 11.12.2015 wurde die entkernte Maschinenhalle gesprengt. Für die Fotos von den Abbrucharbeiten habe ich noch keine Veröffentlichungsfreigabe, aber zwei mehr oder weniger brauchbare Videos der Sprengung kann ich zeigen.

Am Freitag war die alte Sinteranlage in Meiderich an der Reihe. Vier Tage lang bereitete man den Abbruch des 50 Meter hohen Gebäudes vor. Rund 27 Kilogramm Sprengstoff wurden in Form von 80 Schneidladungen an den Trägern der Sinteranlage angebracht. „Stahlsprengung ist immer eine Besonderheit“, da man aus dem Metall einen Keil heraussprengen müsse, um das Gebäude kippen und einstürzen zu lassen. Gegen 13.50 Uhr gab man das erste Sprengsignal – das allerdings nur der Hinweis an die Absperrposten war, das Gelände nun endgültig abzuriegeln. Um 14 Uhr erschütterte innerhalb kürzester Zeit eine Kette von Explosionen das Gelände des alten Thyssen-Werks an der Helmholtzstraße. Das Dach schlug Wellen, die Backsteinfassade platzte weg und die Sinteranlage wurde zu Schutt. Mit dem Hupen des dritten Sprengsignals wurden die Absperrungen aufgehoben, das Gebäude war verschwunden.

Nach der Sprengung der Sinteranlage beginnt auf dem alten Thyssen-Gelände das große Aufräumen. Bis zu 5000 Tonnen Stahl sollen hinter der Backsteinfassade des Gebäudes gesteckt haben, nun liegt alles durcheinander auf einem Haufen. Das Metall soll verkauft werden, um die weiteren Arbeiten auf der Fläche zu finanzieren, beispielsweise die Sprengung des Hochofens, der sich noch in den Himmel reckt. Die frühere Kalkulation wird wohl nicht aufgehen, das macht die Planungen für die Zukunft des Geländes schwierig. Das Areal wurde vom Grundstücksfonds NRW erworben, der auf alten Industriebrachen Nutzungen für Gewerbe, Wohnen, Freizeit oder Dienstleistung entstehen lassen möchte. Irgendwann sollen die rund 30 Hektar zwischen Beeck und Meiderich dem Landschaftspark zugeschlagen werden, doch man möchte sich noch nicht einmal darauf festlegen, in welchem Jahrzehnt das geschehen könnte. „Es gibt keinen genauen Fahrplan.“  Zunächst werden die endgültigen Kosten des Abbruchs der Sinteranlage abgewartet, dann könne man über weitere Schritte sprechen. Thyssen-Krupp wird wohl noch alte Erzbunker auf dem Gelände verfüllen und renaturieren, doch auch dafür müssten noch ein Gutachten eingeholt und ein Bauantrag gestellt werden, erklärt Kramer. „Ob da noch Schwierigkeiten auftauchen werden, die die ganze Geschichte vielleicht verhindern, das ist noch nicht ausgemacht.“  Auch über eine Zwischennutzung der Fläche denken die Entwickler nach, beispielsweise könnten dort Photovoltaik-Anlagen aufgestellt werden. Doch auch das sei nur eine Überlegung und weder beschlossen noch finanziert, betont Kramer. Auf die Stadt- und Quartiersentwickler wartet noch eine Menge Arbeit.  Wie es auf dem Gelände zwischen Meiderich und Beeck weitergeht.
Quelle: http://www.derwesten.de

Wenn Martin Hopfe ins Ruhrgebiet kommt, dann knallt’s: Den riesigen Wohnkomplex Goliath in Marl, den Kraftwerksschornstein in Castrop-Rauxel, das Volkswohl-Hochhaus in Dortmund hat der Sprengmeister aus Thüringen schon umgelegt. Am Freitag war die alte Sinteranlage in Meiderich an der Reihe.Vier Tage lang bereitete Hopfe mit seinen Kollegen der Thüringer Sprenggesellschaft den Abbruch des 50 Meter hohen Gebäudes vor. Rund 27 Kilogramm Sprengstoff wurden in Form von 80 Schneidladungen an den Trägern der Sinteranlage angebracht. „Stahlsprengung ist immer eine Besonderheit“, erklärte Hopfe, da man aus dem Metall einen Keil heraussprengen müsse, um das Gebäude kippen und einstürzen zu lassen.Video
Sinteranlage in Duisburg gesprengt (1:53)
Sinteranlage in Duisburg gesprengt
Eine stillgelegte Sinteranlage in Duisburg-Meiderich ist gesprengt worden. Mit 26 Kilogramm Sprengstoff wurde der Stahl-Koloss dem Erdboden gleich gemacht.Gegen 13.50 Uhr gab Hopfe das erste Sprengsignal – das allerdings nur der Hinweis an die Absperrposten war, das Gelände nun endgültig abzuriegeln. Um 14 Uhr nahm er das Funkgerät in die Hand, zählte „drei, zwei, eins“, und dann erschütterte innerhalb kürzester Zeit eine Kette von Explosionen das Gelände des alten Thyssen-Werks an der Helmholtzstraße. Das Dach schlug Wellen, die Backsteinfassade platzte weg und die Sinteranlage wurde zu Schutt. „Achtung, Staubwolke“, sagte Hopfe noch ins Funkgerät und die Abbrucharbeiter und ihre Bagger, die Mitarbeiter des Ordnungsamts, die Fotografen und Kamerateams verschwanden binnen Sekunden im rotbraunen Nebel. Mit dem Hupen des dritten Sprengsignals wurden die Absperrungen aufgehoben, das Gebäude war verschwunden.
Jede Sprengung ist andersKeine zwei Minuten später stand Martin Hopfe mit einer Bratwurst in der Hand neben einem Elektrogrill in einem der Container. Seine Anspannung war verschwunden. „Es ist jedes Mal eine hohe Verantwortung, und jede Sprengung ist anders“, sagte Hopfe, auch nach mehr als 30 Jahren Berufserfahrung.Dabei sollte die 50 Meter hohe Sinteranlage für die Mitarbeiter der Thüringer Sprenggesellschaft keine große Sache gewesen sein. In etwa einem Jahr sollen sie einen Auftrag in Köln erledigen. Dort steht das 138 Meter hohe Funkhaus am Raderberggürtel – noch. Ein so hohes Gebäude wurde bisher auf der ganzen Welt noch nicht gesprengt. Doch wenn die Thüringer kommen, dann knallt’s auch dort.

Sinteranlage gesprengt – 5000 Tonnen Stahl zu Fall gebracht | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/sprengung-der-sinteranlage-5000-tonnen-stahl-zu-fall-gebracht-id11373142.html#plx1604602901

Wenn Martin Hopfe ins Ruhrgebiet kommt, dann knallt’s: Den riesigen Wohnkomplex Goliath in Marl, den Kraftwerksschornstein in Castrop-Rauxel, das Volkswohl-Hochhaus in Dortmund hat der Sprengmeister aus Thüringen schon umgelegt. Am Freitag war die alte Sinteranlage in Meiderich an der Reihe.Vier Tage lang bereitete Hopfe mit seinen Kollegen der Thüringer Sprenggesellschaft den Abbruch des 50 Meter hohen Gebäudes vor. Rund 27 Kilogramm Sprengstoff wurden in Form von 80 Schneidladungen an den Trägern der Sinteranlage angebracht. „Stahlsprengung ist immer eine Besonderheit“, erklärte Hopfe, da man aus dem Metall einen Keil heraussprengen müsse, um das Gebäude kippen und einstürzen zu lassen.Video
Sinteranlage in Duisburg gesprengt (1:53)
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Eine stillgelegte Sinteranlage in Duisburg-Meiderich ist gesprengt worden. Mit 26 Kilogramm Sprengstoff wurde der Stahl-Koloss dem Erdboden gleich gemacht.Gegen 13.50 Uhr gab Hopfe das erste Sprengsignal – das allerdings nur der Hinweis an die Absperrposten war, das Gelände nun endgültig abzuriegeln. Um 14 Uhr nahm er das Funkgerät in die Hand, zählte „drei, zwei, eins“, und dann erschütterte innerhalb kürzester Zeit eine Kette von Explosionen das Gelände des alten Thyssen-Werks an der Helmholtzstraße. Das Dach schlug Wellen, die Backsteinfassade platzte weg und die Sinteranlage wurde zu Schutt. „Achtung, Staubwolke“, sagte Hopfe noch ins Funkgerät und die Abbrucharbeiter und ihre Bagger, die Mitarbeiter des Ordnungsamts, die Fotografen und Kamerateams verschwanden binnen Sekunden im rotbraunen Nebel. Mit dem Hupen des dritten Sprengsignals wurden die Absperrungen aufgehoben, das Gebäude war verschwunden.
Jede Sprengung ist andersKeine zwei Minuten später stand Martin Hopfe mit einer Bratwurst in der Hand neben einem Elektrogrill in einem der Container. Seine Anspannung war verschwunden. „Es ist jedes Mal eine hohe Verantwortung, und jede Sprengung ist anders“, sagte Hopfe, auch nach mehr als 30 Jahren Berufserfahrung.Dabei sollte die 50 Meter hohe Sinteranlage für die Mitarbeiter der Thüringer Sprenggesellschaft keine große Sache gewesen sein. In etwa einem Jahr sollen sie einen Auftrag in Köln erledigen. Dort steht das 138 Meter hohe Funkhaus am Raderberggürtel – noch. Ein so hohes Gebäude wurde bisher auf der ganzen Welt noch nicht gesprengt. Doch wenn die Thüringer kommen, dann knallt’s auch dort.

Sinteranlage gesprengt – 5000 Tonnen Stahl zu Fall gebracht | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
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16 Antworten auf Sinteranlage Duisburg (abgerissen 2015)

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  6. Inga Kaufmann

    Hallo.
    Wollte mal fragen ob man da einfach auf das Gelände kommt und welche Anschrift man im navi am besten angibt.
    Würde gerne mit meiner Kamera die Gegend erkundigen.
    Da ich nur noch morgen und übermorgen i […] bin eilt es ein wenig

    Danke für eure Hilfe. Bitte eine Email schicken

    Danke und schöne Weihnachten

    • Hallo Inga,

      es tut mir leid, aber ich kann dir weder die Adresse noch einen Weg hinein verraten.
      Zum Schutze der Objekte gebe ich nur an mir persönlich bekannte Personen solche Informationen weiter.

      Schau dir mal oben den Kommentar von NitrO an, das ist eher eine Vorgehensweise, bei der ich dir helfen kann.

      Gruss… Phil…

  7. NitrO

    ich wollte mal fragen wo ich an die Kontaktdaten von den Verantwortlich von der Sinteranlage komme.

    Ich und mein Team hätten nämlich gerne eine zutrittsberechtigung für einen Tag um dort Bilder zu machen.

    • Hallo NitrO,

      ich schreibe dir gleich eine eMail.

      gruss… Phil…

    • NaRi

      Hi ich wohne nicht weit weg von der Anlage ca 20 Minuten und wollte sie seit langem schon für Fotos nutzen allerdings ist es mir zu riskant ohne Genehmigung rein zu gehen könntest du mir evtl helfen und sagen wie man dort eine Genehmigung bekommt bzw. an wem wenden ich finde einfach keine Informationen dazu, es soll auch für Private Bilder seine keine Ahnung ob die da ein okay geben.. es wäre toll

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