Sturmwarnung

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Der Sturm will jagen: auf fährt er vom Sitz In seinem zerklüfteten Schlosse, Er ruft seinen Diener, den flüchtigen Blitz, Und schwingt sich jauchzend zu Rosse; Dann probt er die Kraft seiner nervigen Hand Und schleudert die Tanne, die vor ihm stand, Gleich einem Ball in die Lüfte.

Die Jagd hebt an: vom Felsenhorst Stürzt er mit klaffender Meute Und spürt in Schluchten und Urwaldforst Nach tausendjähriger Beute. Von Norden her saust er und braust er heran, Und jetzt durch Woodstocks mächtigen Tann Schrillt seine gellende Pfeife.

Es ächzt und stöhnt der geschüttelte Wald – Umsonst, ihn rettet kein Jammern! Wie fest die Eiche sich klammert und krallt, Zerbrochen werden die Klammern. Und was von der Hand des Sturmes nicht fällt, Das wird vom Speere des Blitzes zerspellt – Tot liegen die Riesen des Waldes.

Und weiter geht es auf schnaubendem Roß, Die Hufe stampfen und schlagen, Verhängten Zügels an Woodstock-Schloß Will er vorüber jagen: Sieh, da stutzt er – an Söllers Rand Steht ein Mädchen und hebt die Hand Und ruft: »O komm, o rette!«

»O komm, o rette!« Er fängt es auf Und trägt es fort in die Lüfte; Mit Donnerstimme auf seinem Lauf Ruft er’s in Wälder und Klüfte; Der schäumenden See jetzt schrillt er’s ins Ohr, Und die Wasser der Tiefe steigen empor Und horchen: »O komm, o rette!«

»O komm, o rette!« An Frankreichs Strand Gellt es der fliegende Reiter; Die Städte hindurch, hin über das Land Braust er weiter und weiter; Da flattert’s wie Linnen auf offenem Feld, Und lauter an König Heinrichs Zelt Ruft er: »O komm, o rette!«

Der König hört’s; der rüttelnde Sturm Entriß ihn finsterem Traume: Er sah einen nagenden Totenwurm An einem blühenden Baume – Er denkt des Traumes und steigt zu Schiff, Ihn kümmert nicht Woge, ihn kümmert nicht Riff, Er hört nur: »Rette, rette!«

– Theodor Fontane –


Das ewig leidige Thema: facebook u.Ä.

Seit einiger Zeit tauchen vermehrt Objekte der Region, die ich besucht habe, auf facebook-Ubrex-Seiten auf. Erfahrungsgemäss ist diese Tatsache bereits ausreichend um den Ruinentourismus zu fördern. Es drängt sich aber mittlerweile der Verdacht in den Vordergrund, dass diese facebook-Gruppen sich untereinander stark austauschen und somit steigt der Bekanntheitsgrad sogar bei winzigen Ruinen sprunghaft an. Aber auch die regionalen Käseblätter befeuern dieses Problem!

Vandalismus, Diebstahl, Brandstiftung sind quasi nur noch eine Frage der Zeit. Ich werde nun das Auftauchen dieser Objekte auf facebook u.ä. Seiten mit der Sturmwarnung und dem Datum dokumentieren und berichten ab wann das Objekt von Vandalen und Dieben besucht wurde. Auch das Auftauchen auf den regionalen Nachrichtenmedien werde ich mit diesem “Zeitstempel” markieren.

Es ist wirklich erfreulich zu sehen, dass die Sturmwarnung jetzt schon gut ankommt. Vielen Dank jetzt schon für das positive feedback und natürlich auch für die negativen Kommentare. Es bestärkt mich in dem was ich tue. Das Wasserglas stürmt jetzt schon ganz ordentlich.

Hier findet ihr die Übersicht der gefährdeten Objekte. Auf den Übersichtsseiten ist die Sturmwarnung mit diesem Zeichen markiert  https://www.auferstandenausruinen.de/wp/wp-content/gallery/ubersichtsbilder/sturm.png

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Es wütet der Sturm, Und er peitscht die Wellen, Und die Welln, wutschäumend und bäumend, Türmen sich auf, und es wogen lebendig Die weißen Wasserberge, Und das Schifflein erklimmt sie, Hastig mühsam, Und plötzlich stürzt es hinab In schwarze, weitgähnende Flutabgründe

O Meer! Mutter der Schönheit, der Schaumentstiegenen! Großmutter der Liebe! schone meiner! Schon flattert, leichenwitternd, Die weiße, gespenstische Möwe, Und wetzt an dem Mastbaum den Schnabel, Und lechzt, voll Fraßbegier, nach dem Herzen, Das vom Ruhm deiner Tochter ertönt, Und das dein Enkel, der kleine Schalk, Zum Spielzeug erwählt.

Vergebens mein Bitten und Flehn! Mein Rufen verhallt im tosenden Sturm, Im Schlachtlärm der Winde. Es braust und pfeift und prasselt und heult, Wie ein Tollhaus von Tönen! Und zwischendurch hör ich vernehmbar Lockende Harfenlaute, Sehnsuchtwilden Gesang, Seelenschmelzend und seelenzerreißend, Und ich erkenne die Stimme.  Fern an schottischer Felsenküste, Wo das graue Schlößlein hinausragt Über die brandende See, Dort, am hochgewölbten Fenster, Steht eine schöne, kranke Frau, Zartdurchsichtig und marmorblaß, Und sie spielt die  Harfe und singt, Und der Wind durchwühlt ihre langen Locken, Und trägt ihr dunkles Lied Über das weite, stürmende Meer.

– Heinrich Heine –

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