Bauernhaus “Frank”

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Mit diesem alten Bauernhaus habe ich eine kleine persönliche Bindung.
Ich war wirklich überrascht, dass es überhaupt noch steht, da ich seit über 15 Jahren nicht mehr daran denken musste.

Hier ist eine kleine Geschichte dazu:

Ich bin mir nicht ganz sicher in welchem Jahr es genau war. Ich vermute es war im wundervollen 1999, als die Welt noch in ordnung war. Ich war an die 20 Jahre jung. An der Strassenbahn-Endhaltestelle Schildesche traf ich Frank. Wir hatten uns im Jahr davor im Fusion-Club auf dem Hawerkamp-Gelände in Münster kennengelernt. Frank ist ein wenig älter als ich, schlank und hatte ein wirklich auffällige Frisur. Der Schädel war rasiert bis auf einen kleinen Kreis langer Haare direkt oben auf dem Schädel. Er hatte diese restlichen Haare nach oben gebunden, so dass es aussah wie eine Palme.

Wir verstanden uns immer gut und so war es eine Freude ihn an diesem Tag in Schildesche wiederzusehen. Er war auf dem Weg per Bus zu einer Bekannten und so bot ich ihm an, ihn mit meinem kleinen Golf 2 dort hinzufahren. Nach einiger Zeit verliessen wir die gut ausgebauten Strassen und bogen auf einen unbefestigten Weg ab der sich zwischen mehrern Feldern hindurchschlängelte. Zum Ende hin war dieser kaum noch zu befahren, so dass es eine kleine Ewigkeit dauerte bis ans Ende zu gelangen.

Schliesslich standen wir vor eben jenem schmucken, grossen Bauernhaus welches ihr hier sehen könnt. Links und rechts des grossen Haupteinganges befinden sich zwei leine schuppenartige Anbauten mit Satteldächern. Am ehesten in Erinnerung geblieben ist mir jedoch die markante, gusseiserne und diamtenförmige Leuchte direkt über dem Eingang. Sie war nicht zu übersehen. Man betrat die grosse zweistöckige Deele von der eine Treppe und viele Türen abgehen. Das ganze Haus besteht neben der Deele aus unzähligen kleinen und mittelgrossen Räumen die sich völlig wild um die Deele bis unters Dach ansammeln. Manche dieser Räume haben mehrere Zugänge, manche sind sogar nur durch Kriechgänge zu erreichen. Ein echter Wohntraum für eine grosse Familie. Die vorherrschende Substanz ist Fachwerk.

Ich erinnere mich gut, dass wir über eine Treppe in einen der oberen Räume gingen und dort seine Bekannte trafen. Auch an dieses Mädel mit hellen Dreadlocks erinnere ich mich noch gut. Die Stimmung war freundlich und recht familiär und so liessen wir es uns gut gehen. Es waren wie gesagt die späten 90er und fahrtüchtig war ich nach dem Besuch jedenfalls nicht mehr.

Schön war, schön war die Zeit…

Leider habe ich Frank danach nie wiedergesehen. Und auch an das alte Bauernhaus habe ich seit fast 15 Jahren nicht mehr denken müssen. Erst als ich vor einigen Tagen unvermittelt auf einem Hundespaziergang vor der Ruine stand kamen die alten Erinnerungen an eine wirklich tolle Zeit wieder in mir hoch.

Ich weiss, dass es nach so vielen jahren nahezu undenkbar ist, dass du, Frank mit der Palmenfrisur, dass hier entdeckst, das Haus wiedererkennst und dich an mich erinnerst. Im Grunde weiss ich ja nichtmal ob du noch lebst. Dennoch hoffe ich es, denn ich würde gerne Licht in einige Schatten der Vergangenheit bringen und den Nebel der Erinnerungen etwas lichten.

Also Frank, wenn du oder jemand der in diesem Hause gelebt hat das hier liesst würde ich mich unglaublich freuen, wenn ihr zu mir unter info@auferstandenausruinen.de Kontakt aufnehmen würdet!

Ausserdem interessiere ich mich natürlich auch für das Haus als solches.
Wann und warum es verlassen wurde ist mir unbekannt.

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