Bundeswehrkrankenhaus Detmold (abgerissen 2014/15)

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Hier handelt es sich um Detmolds ehemaliges Bundeswehrkrankenhaus, dessen Geschichte in den Jahren 1936 – 1938 beginnt. Es wurde als Standortlazarett für die Wehrmacht gebaut und diente während des 2. Weltkrieges als Reservelazarett.

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1. Bundeswehrkrankenhaus

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Die Vorgeschichte des Lazarettes sowie die erste Nutzung durch die Bundeswehr bis 1957:

Mit der Fertigstellung im Jahre 1937 nahm die Wehrmacht das Standortlazarett mit 100 Betten in Betrieb. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 wurde es durch den zivilen Gesundheitsdienst übernommen und als Kreiskrankenhaus weitergeführt. Erste Überlegungen, das Haus als Bundeswehrlazarett auszubauen, um die für den Großraum geplante, größere Konzentration von Truppen sanitätsdienstlich versorgen zu können, erfolgten bereits ab 1953. Zunächst jedoch mußte der Umfang sowie der Zeitpunkt der geplanten Truppenverlegungen werden, so dass die Überlegungen zur Aufstellung des Bundeswehrlazarettes erst im Sommer 1956 konkrete Formen annahmen. Die aus militärischer Sicht günstige Lage des ehemaligen Standortlazarettes und die Tatsache, dass es das einzige in relativ kurzer Zeit zur Verfügung stehende Objekt war, führten dazu, dass dem Wunsche des damaligen Betreibers, das Kreiskrankenhaus zu belassen und stattdessen für militärische Zwecke einen Neubau zu errichten nicht nachgekommen werden konnte. Das Kreiskrankenhaus sollte somit ab Januar 1957 teilweise geräumt und durch die Bundeswehr übernommen werden, um in den freiwerdenden Räumlichkeiten zunächst einen erweiterten Sanitätsbereich unterzubringen. Des weiteren war die angrenzende Kaserne als Erweiterung zu übernehmen und das Kreiskrankenhaus baldmöglichst komplett geräumt an die Bundeswehr abzutreten, um, wie es in den Planungen von 1956 noch vorgesehen war, ein Lazarett mit 400 Betten mit einem eingegliederten mobilen Chirurgen-Lazarett des Heeres einzurichten. Tatsächlich jedoch verzögerte sich die komplette Auflösung des Zivilkrankenhauses, so dass am 08. März 1957 an die Bundeswehr nur der Ostflügel mit 118 Betten übergeben wurde. Hier betrieb ein Vorauskommando des damaligen Chirurgielazarettes 2 ab März 1957 den erweiterten Sanitätsbereich, welcher bereits im Mai 1957 mit der Einrichtung fachärztlicher Ambulanzen für die Bereiche Chirurgie und Innere Medizin weiter aufgestockt wurde. Die Aufnahme des ersten stationär zu behandelnden Patienten erfolgte damit einhergehend am 25. Mai 1957.


Quelle: Stadtarchiv Detmold

Die Aufstellung sowie der weitere Ausbau bis 1970:

Der eigentliche Aufstellungsbefehl für das Lazarett wurde erst zum 01. Oktober 1957 durch das Bundesministerium für Verteidigung erteilt. Hiernach sollte in Etappen ein Typ 400 Lazarett errichtet werden. Innerhalb des ersten Jahres waren 200 Betten arbeitsfähig aufzustellen, die sich mit je 90 Betten auf die Abteilungen Chirurgie und Innere Medizin sowie mit weiteren 20 Betten für die Infektionsabteilung aufgliederten. Bis 1959 sahen die Planungen vor, die Gesamtkapazität durch folgende Erweiterungen auf insgesamt 300 Betten aufzustocken:

HNO-Abteilung weitere 20 Betten
Dermatologische Abteilung 20 Betten
Neuropsychiatrische Abteilung 20 Betten
Chirurgische Abteilung weitere 30 Betten
Infektionsabteilung weitere 10 Betten

An Polikliniken waren demnach die Chirurgie, Innere Medizin, Röntgenabteilung, Dermatologie, Neuropsychiatrische Abteilung, Physiotherapie, HNO, Augenheilkunde und die Zahnstation vorgesehen. Die Realisierung des Aufstellungsbefehls von 1957 verlief jedoch nicht wie geplant. So verfügte das Bundeswehrlazarett 1965 anstatt der vorgesehenen 300 Betten lediglich über eine Kapazität von 120 Betten. Ein entscheidender Grund hierfür war die bis dato weiterhin nicht erfolgte Räumung der durch das zivile Krankenhaus genutzten Gebäudeteile. Gleichermaßen stand die Übergabe der Gebäude in der Kaserne, in welcher die Unterkunftsbereiche für das Sanitätspersonal eingerichtet werden sollten, noch aus. Der Grund hierfür lag darin, dass die den britischen Streitkräften im Gegenzug für die Räumung der einen eine andere angebotene Kaserne nicht bezugsfertig übergeben worden war. In der Folge galt es daher, ein neues Konzept für den Endausbau des Lazarettes zu beschließen. Alle Überlegungen, weiteres Lazarett an einem anderen Ort aufzustellen wurden aufgegeben und anstatt dessen vorläufig festgelegt, dieses Lazarett nach Übernahme der zivil genutzten Gebäudeteile auf eine Endstärke von 200 bis 220 Betten auszubauen. Daraus resultierte, dass bis zur Übernahme des kompletten Gebäudes 1968 keine Freigabe von Haushaltsmittel für die dringend erforderlichen Erstinstandsetzungs- und Ausbaumaßnahmen erfolgte. Erst mit der abschließenden Übernahme des Komplexes erfolgte die Begutachtung der gesamten Gebäudesubstanz, welche eine endgültige Analyse für weitere Planungen zuließ. Das Ergebnis offenbarte einen außerordentlich schlechten Bauzustand und machte eine Realisierung der Pläne, ein wirtschaftliches und mit sämtlichen Abteilungen und Untersuchungsstellen ausgestattetes 200-Betten-Lazarett einzurichten, zunichte. Um den Schaden jedoch soweit wie möglich zu begrenzen wurde beschlossen, nun schnellstmöglich Belegungs- und Funktionspläne für das Lazarett zu erarbeiten und es in seinem jetzigen Bestehen bestmöglich herzurichten. Auf einer Besprechung zur Planung des Endausbaus im April 1968 wurde daraufhin beschlossen, das Haus zu einem Typ 200 Lazarett auszubauen. Allerdings hatte dies aufgrund der geringen Größe des bestehenden Lazarettgebäudes in abgewandelter Form zu geschehen, so dass der Schwerpunkt auf einer gut ausgebauten Ambulanz mit einem gegenüber der eigentlichen Norm reduzierten stationären Abteilungsbereich mit etwa 120 – 150 Betten liegen sollte. Die Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie mit ihren Fachärztlichen Untersuchungsstellen würden demnach ergänzt durch die Fachärztlichen Untersuchungsstellen für Röntgen, Zahnmedizin, Orthopädie und Augenheilkunde sowie durch die dem Krankenhaus angeschlossene Apotheke. Auf diese Weise gelang es, die Kosten für notwendige Erweiterungen, welche sich somit auf die Errichtung einer Physiotherapie und der Pathologie sowie einen Neubau des Schwesternwohnheimes und die Renovierung der Operationsräume beschränkten, maßgeblich zu reduzieren. Allerdings ließen sich auch diese Pläne für den Endausbau des Lazarettes nicht ohne weiteres realisieren. So ergab eine bakteriologische Überprüfung der Chirurgischen Abteilung im Juni 1969, dass die Chirurgie unter den gegenwärtigen räumlichen und hygienischen Verhältnissen auch als Provisorium nicht weiter betrieben werden konnte. Des Weiteren war die Röntgenabteilung in einem derart desolaten Zustand, dass die Strahlenschutzbestimmungen nicht mehr eingehalten werden konnten. Die Gesamtkosten für die Instandsetzung des Lazarettes hätten somit den im Voraus festgelegten finanziellen Rahmen von 20 Millionen DM um ein Vielfaches überstiegen, so dass vom Bundesministerium für Verteidigung angeordnet wurde, die Planungen für den Gesamtausbau erneut zu überarbeiten. Das Lazarett war daher bis zu einer endgültigen Entscheidung hinsichtlich der Freigabe weiterer Finanzmittel nur als Zwischenlösung anzusehen, was zur Folge hatte, dass vorerst nur die Instandsetzung der Röntgenabteilung vom Sanitätsamt genehmigt wurde. Alle anderen Renovierungsvorhaben wurden gestoppt oder nur in absoluten Dringlichkeitsfällen befürwortet.

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Von der geplanten Grundinstandsetzung 1970 bis zur Schließung im Jahre 1994:

Der gemäß den Vorgaben des Bundesministeriums für Verteidigung überarbeitete Bauantrag zur Grundinstandsetzung des Bundeswehrlazarettes wurde im Februar 1970 im Wehrbereichskommando III zur Überprüfung vorgelegt und dort auch so genehmigt. Demnach war für das Gesamtobjekt, basierend auf Grundlage eines Typ 200 Lazarettes mit 150 Betten, folgende Nutzung vorgesehen:

Lazaretthauptgebäude:
Chefarzt-Abt. und Chefarztgruppe
Fachärztl. Abt. I (Innerlich Kranke)
Fachärztl. Abt. II (Chirurgisch Kranke)
Fachärztl. Abt. Anästhesie (Teile)
Fachärztl. U-Stelle 1 (Innerlich Kranke)
Fachärztl. U-Stelle 2 (Chirurgisch Kranke)
Fachärztl. U-Stelle 8 (Röntgen-Diagnostik)
Medizinisch-klinisches Labor
Bw-Apotheke mit SanMat Ausgabestelle
LazVerwaltung (Teile)
Unterkünfte (Teile)

Ehemaliges Wäschereigebäude:
Station für Physio- und Bewegungstherapie
Lazarettverwaltung

Wirtschaftsbereich:
Neubau Wirtschaftsgebäude (bis zu 600 Verpflegungsteilnehmer)

Unterkunftsbereich:
Ärzte-Wohnhaus
Krankenpflegeschule (60 Betten)

Weitere Unterkünfte befinden sich aus Mangel an Raum außerhalb des Lazarettes:
Leichenhaus
Pförtnerhaus
Kfz–technischer Bereich
Außenanlagen

Während der Bauphase erfolgte jedoch einhergehend mit der Umbenennung der Bundeswehrkrankenhäuser im Oktober 1970 eine neue Krankenhausplanung zur Optimierung der Effektivität und Attraktivität. In der Folge musste im Dezember 1971 die Konzeption für den Endausbau des Bundeswehrkrankenhauses geändert werden. Bis dahin erneuert und instand gesetzt worden war der Westflügel des Gebäudes mit der Röntgenabteilung, dem klinischem Labor, der Bettendesinfektion und den Fachärztlichen Untersuchungsstellen 1 (Innere Medizin) und 2 (Chirurgie). Weiterhin war die bislang von den Engländern genutzte Unterkunft in der Kaserne renoviert und an das Bundeswehrkrankenhaus übergeben worden. Mit der neuen Krankenhausplanung kam 1972 erneut die Frage nach der zukünftigen Nutzung des Bundeswehrkrankenhauses auf. Neben den infrastrukturellen Problemen war das Krankenhaus auch personell derart unterbesetzt, dass der Betrieb mit den 130 verfügbaren Betten (durchschnittlich zu etwa 80% belegt) nur schwerlich zu bewältigen war. Das Sanitätsamt verfügte daher, das Bundeswehrkrankenhaus aufgrund der vorliegenden Umstände nur in reduziertem Umfang weiter zu betreiben und stellte auch eine mögliche Schließung des Krankenhauses in den nächsten Jahren zur Debatte, da mit der Eröffnung des neuen Bundeswehrkrankenhauses einer nahegelegenen Stadt das entsprechende Einzugsgebiet abgedeckt sein würde. Somit wurden bis zu einer endgültigen Entscheidung sämtliche Infrastrukturplanungen und Umbaumaßnahmen, wie der Neubau des Wirtschaftsgebäudes und des Operationstraktes, eingestellt und nicht weiter verfolgt, obwohl bekannt war, dass aufgrund des schlechten baulichen Zustandes des Mitteltraktes und des Ostflügels jederzeit mit Ausfällen zu rechnen war. Erst im Sommer 1973 fiel die Entscheidung von Seiten der Bundesregierung, das Bundeswehrkrankenhaus nicht in naher Zukunft zu schließen. Es sollte daher zumindest in der jetzigen Aufstellung solange zu betrieben werden, bis die medizinische Versorgung im Raum durch andere Einrichtungen gewährleistet werden könne. Da hiermit nach damaligem Stand nicht vor 1980 zu rechnen war, wurde im April 1974 die Fortführung der zuvor unterbrochenen Baumaßnahmen beschlossen. Dementsprechend wurde eine Überprüfung des genehmigten Bauantrages von April 1970 durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Grundinstandsetzung nach den bestehenden Planungen durchzuführen sei. Das Wirtschaftsgebäude wie auch die Apotheke, für die ein kompletter Neubau vorgesehen war, konnten ohne wesentliche Änderungen verwirklicht werden. Gleiches galt für den Bettentrakt, dessen Grundinstandsetzung in drei Bauabschnitten erfolgen sollte, um Stilllegungen einzelner Krankenhausabteilungen während der Baumaßnahmen zu vermeiden. Für den alten Operationstrakt (Mitteltrakt) konnte allerdings keine Entscheidung herbeigeführt werden. Weiterhin war fraglich, wie die chirurgische Versorgung der Patienten erfolgen sollte und ob hierfür ein Neubau des Operationstraktes notwendig oder die Instandsetzung des bestehenden Traktes ausreichend wäre. Doch auch die Ergebnisse dieser Überprüfung wurden bereits ein knappes halbes Jahr später revidiert und sämtliche Bauvorhaben neu überarbeitet, was die dringend notwendige Modernisierung des Bundeswehrkrankenhauses erneut verzögerte. Im Laufe der daraufhin eingeleiteten Untersuchungen stellte sich heraus, dass an größeren Baumaßnahmen zunächst nur die Grundinstandsetzung des Bettentraktes (Mitteltrakt) mit einem veranschlagten Kostenfaktor von knapp 2 Millionen DM realisierbar war und frühestens Ende 1976 begonnen werden konnte. Auf den Neubau des Operationstraktes musste aus Haushaltsgründen verzichtet werden. Stattdessen wurden vom Bundeswehrkrankenhaus Pläne für einen Um- bzw. Anbau des bisherigen Traktes ausgearbeitet. Sämtliche anderen Baumaßnahmen sollten sich aufgrund der noch laufenden Planungen und den Kosten von rund 7 Millionen DM etappenweise anschließen. Trotz zu geringer Platzverhältnisse wurde 1977 beschlossen, die Apotheke vorübergehend in der von den britischen Streitkräften übernommenen Kaserne unterzubringen, da sie aufgrund bereits begonnener Baumaßnahmen einen Teil ihrer alten Räume aufgeben mußte. Nach längeren Überlegungen entschied man sich jedoch aus finanziellen und praktischen Gründen dafür, die Apotheke in ihrer neuen Unterkunft zu belassen und komplett auszubauen, so dass sie mit der Neueröffnung im Oktober 1981 zu den drei größten Apotheken der Bundeswehr zählte. Der vorgesehene etappenweise weitere Ausbau des Bundeswehrkrankenhauses konnte jedoch nicht ohne weiteres durchgeführt werden. Vom Bundesministerium für Verteidigung wurde zunächst eine Gesamtplanung gefordert, die alle weiteren Baumaßnahmen umfassend beinhaltete. Die Konzeption dieser Endausbauplanung war jedoch erst 1985 weitestgehend abgeschlossen, so dass die darin vorgesehenen Baumaßnahmen nicht vor 1987 hätten begonnen werden können. Die Aufstellung des Bundeswehrkrankenhauses wich nicht zuletzt auch infolge der ständigen Verzögerungen zunehmend von der gültigen STAN ab und stellte sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt dar:

Abteilung I (Innere Medizin):
2 Bettenstationen mit je 30 Betten
1 Fachärztliche Untersuchungsstelle
Abteilung I betreibt ebenfalls die seit ca. 8 Jahren nicht besetzte FU-Stelle 8 (Röntgenologie)

FU-Stelle 2 (Chirurgie):
seit August 1980 nur noch FU-Stelle, bedingt durch die Aufstellung der Abteilung V
Seit 1981 ist nur noch ein ziviler Chirurg im Angestelltenverhältnis beschäftigt

FU-Stelle 3 (Dermatologie):
ist seit 01.01. 1983 aufgestellt

Abteilung V (HNO):
wird mit 50 Betten betrieben
Daran angeschlossen ist die FU-Stelle 5

Abteilung X (Anästhesie und Intensivstation) Stabsgruppe, Verwaltung Bundeswehr-Apotheke:
die Intensivstation wurde 1984 eingerichtet und wird derzeit mit 4 Betten betrieben

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Entgegen sämtlichen bisherigen Planungen hinsichtlich des nun für 1992 vorgesehenen Endausbaus wurde im Rahmen der Strukturreformen des Sanitätsdienstes beschlossen, das Bundeswehrkrankenhaus bis spätestens 1994 aufzulösen. Damit einhergehend wurde für das Bundeswehrkrankenhaus die Einnahme einer Übergangsstruktur mit reduziertem Bettenumfang angeordnet. Im Detail bedeutete dies, dass ab 1992 lediglich Schlüsseldienstposten weiter besetzt wurden, um das Krankenhaus funktionsfähig zu halten und es so gegebenenfalls an einen anderen Träger übergeben zu können. Die Bettenanzahl sah vor, lediglich 72 der in der STAN vorgesehenen 134 Betten zu betreiben, wobei die Abteilung I (Innere Medizin) mit Ausnahme ihrer Fachärztlichen Untersuchungsstelle bereits im Juni 1991 geschlossen worden war. Die bestehenden Fachärztlichen Untersuchungsstellen sollten komplett weiterbetrieben werden, da im Rahmen der Zielstruktur für den Raum ein Facharztzentrum vorgesehen war, welches dann aus jenen Fachärztlichen Untersuchungsstellen aufgestellt werden sollte. Ebenfalls erhalten und voll in Betrieb blieb die Krankenhausapotheke, welche in Zukunft als Außenstelle dem Bundeswehrkrankenhaus Hamm angehören sollte. Da sich der weitere Betrieb des Bundeswehrkrankenhauses aufgrund der erhaltenen, ausschließlich zu operativen Abteilungen zählenden Betten schwieriger als erwartet darstellte, wurde bereits im Mai 1993 der Befehl zur Auflösung des Krankenhauses und damit einhergehend die Überführung in ein Facharztzentrum gegeben. Das Bundeswehrkrankenhaus war mit der Vollzugsmeldung des Sanitätsamtes im April 1994 offiziell außer Betrieb gestellt.
Quelle: Dissertation Christian Werk

Das Bundeswehrkrankenhaus wurde verkauft und wird im Februar abgerissen. Der Kaufpreis des fast 4 Hektar grossen Areals betrug 2 Millionen Euro. Für weitere zwei Millionen Euro werden hier Wohneinheiten für gut situierte Bürger entstehen. Nach einer Besichtigung mussten wir erschrocken feststellen, dass selbst der noch genutzte Westflügel Vandalen und Kabelratten nicht abschreckt. Ein Bild der Verwüstung. Es gibt keine heile Tür, nicht ein heiles Fenster, jegliche Kabel wurden gestohlen und nahezu in jede Wand wurden Löcher getreten. Nur die Räulichkeiten an sich erlauben es sich diesen Ort als Krankenhaus vorzustellen.

[Fotos aus dem Jahr 2013]

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Update No1: Abriss

Der Abriss des Bundeswehrkankenhauses hat begonnen. Die Baracken sind schon fast komplett entfernt. Nachdem die Hauptgebäude entkernt wurden werden auch sie folgen. Hier entstehen auf einem Areal von vier Hektar Größe Mehrfamilienhäuser, Stadtville, ein Pflegeheim sowie Betreutem Wohnen damit ein Generationenmix in unmittelbarer Stadtnähe auf dem Areal des Bundeswehrkrankenhauses entsteht.

[Fotos aus dem Jahr 2014]

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Update No2: Das Ende

Der Abriss des Bundeswehrkankenhauses ist vollzogen. Lange hat es gedauert aber bis auf den genutzten Teil sind Krankenhaus, Werkstätten und leider auch die kleine Kapelle abgerissen worden. Anhand der Gruben kann man sehen, dass es unterhalb des Krankenhauses keinen Luftschutzbunker gegeben hat.

[Fotos aus dem Jahr 2015]

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