Zehntscheune oder Zehntscheuer wurde im Mittelalter ein Lagerhaus zur Abgabe und Aufbewahrung der Naturalsteuer Zehnt bezeichnet. In Baden-Württemberg und Bayern wird häufig der Begriff Zehntstadel oder Zehntstadl verwendet. In Luxemburg spricht man von Zéintscheier oder Zéngtscheier. Häufig handelt es sich um Klosterscheunen, die ursprünglich im Eigenbetrieb der Klöster oder durch Grangien gebraucht wurden. Das Wort ‘Grangie’ leitet sich indirekt von Latein Grangarium (Getreidespeicher) ab. Auch herrschaftliche Domäne und adlige Güter bedienten sich identischer Scheunen.