Toftum Skole & Kommandørgården

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Toftum Skole (deutsch: „Toftum Schule“) ist ein 1784 erbautes und vollständig restauriertes Schulgebäude auf der dänischen Nordseeinsel Rømø (Röm). Es ist Teil des Kommandørgårdens („Kommandeurshof“), einer Außenstelle des dänischen Nationalmuseums, und gilt als die kleinste und älteste Schule Dänemarks. Das reetdachgedeckte Haus besteht aus nur einem Klassenzimmer, in der zeitweise bis zu 40 Schüler Platz nahmen, sowie einem Vorraum und einem Raum für Heizmaterial, zu damaliger Zeit vor allem für Torf gedacht.

1784 hielten Bewohner in den Dörfern Toftum und Juvre Versammlungen ab, um den Bau und Betrieb einer Schule, die noch im selben Jahr fertiggestellt wurde, zu planen. Durch den Wohlstand, den die Kapitäne der Insel nach Rømø brachten, war es möglich, die Kosten aufzubringen. Der Lehrer wurde von den Eltern zunächst mit Geld und Naturalien (wie zum Beispiel ein warmes Mittagessen täglich) entlohnt. Da der erste Lehrer, Kapitän Peter Nielsen Wirth, selbst Hofeigner war, wurde später auf die Bezahlung mit Lebensmitteln verzichtet. Er unterrichtete bis 1820, 36 Jahre lang. Kleinere Kinder oder Schüler mit weniger Unterrichtsstunden konnten als „halbe“ (halve) oder „viertel Kinder“ (kvarte børn) eingeschrieben werden und hatten dadurch geringere Abgaben zu leisten. Die Jungen hatten reihum Heizmaterial wie Holz, Heidekraut und Torf mitzubringen, welches zum Aufwärmen des Klassenzimmers genutzt wurde, während die Mädchen der Reihe nach für die Reinigung des Klassenzimmers sorgten. 90 Jahre lang wurde die Toftum Skole für den Schulbetrieb genutzt, bis man 1874 in eine andere und größere Schule umzog. Das Gebäude ist heute als Teil des dänischen Nationalmuseums frei zugänglich.

Der 1749 erbaute Kommandørgården (deutsch: „der Kommandeurhof“) ist einer der alten, reichen Erbhöfe auf der dänischen Nordseeinsel Rømø und Außenstelle des dänischen Nationalmuseums. Der Name weist auf die Kommandeure (Kapitäne) hin, die im 18. und 19. Jahrhundert das Kommando auf großen Walfangbooten führten. Die meiste Zeit des Jahres verbrachten die Kommandeure auf See, wo sie im Nordatlantik Wale jagten oder lange Handelsreisen unternahmen. Der vollmöblierte Hof zeugt von dem Wohlstand, den der Walfang oder die Handelsschifffahrt den Kapitänen einbrachte.

In den 1830er Jahren wurden außen und innen mehrere Änderungen vorgenommen. So wurden größere Räume geteilt, um mit der Oldefars Kammer einen Altenteil einzurichten. Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam die Familie des Hofes zu größerem Reichtum. Die Erträge stammten hauptsächlich aus der Seefahrt.  Nach der Teilnahme des Staatenbundes Dänemark-Norwegen in den Kriegen Napoleons, im Dänischen als Englandskrigene (1801–1814) bekannt, begann die Bedeutung der Seefahrt auf Rømø zu schwinden und die Landwirtschaft entwickelte sich zum Haupterwerb der Inselbewohner, was für die Familie des Kommandørgårdens schwerere Zeiten bedeutete. Anfang des 20. Jahrhunderts waren nur noch ein Knecht und ein Dienstmädchen durchgängig auf dem Hof beschäftigt. Nach 1940 verzichtete man ganz auf Gehilfen. Nur zu besonderen Anlässen wurde noch eine Haushaltshilfe eingestellt.

Der Kommandørgården wurde 1998 umfassend instand gesetzt.

Quelle: wikipedia

[Fotos aus dem Jahr 2020]


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